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Mit Expertise und Herz: Für eine optimistischere Zukunft der Heilmittelbranche

Christoph Soldanski über die Herausforderungen der Heilmittelbranche und mögliche Lösungsansätze aus Beraterperspektive.
Mit Expertise und Herz: Für eine optimistischere Zukunft der Heilmittelbranche
Aktuelles
20.10.2023 — zuletzt aktualisiert: 25.06.2024 — Lesezeit: 5 Minuten

Mit Expertise und Herz: Für eine optimistischere Zukunft der Heilmittelbranche

Christoph Soldanski über die Herausforderungen der Heilmittelbranche und mögliche Lösungsansätze aus Beraterperspektive.

Durch seine Expertise und seine Beratertätigkeit kennt Christoph Soldanski, Branchenleitung Heilmittel und Sonstige Leistungserbringer bei ETL ADVISION, die alltäglichen Bedürfnisse der Heilmittelbranche. Lesen Sie im Interview, wie er Herausforderungen für und mit physiotherapeutischen Einrichtungen angeht und Lösungen mit Mehrwert für die Branche schafft.

Christoph Soldankski, Sie sind seit 2018 bei ETL und haben sich dort als Branchenexperte im Gesundheitswesen etabliert. Wie sind Sie dazu gekommen?

Christoph Soldanski: Ich habe erst eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann gemacht und ein Abendstudium zum Betriebswirt absolviert. Nach einigen Jahren im betriebswirtschaftlichen Bereich bin ich Anfang der 2000er Jahre zum Bundesverband für selbstständige Physiotherapeuten (IFK e.V.) und damit in die Gesundheitsbranche gewechselt. Bei dem Verband habe ich die Kassenverhandlungen geführt und versucht, für die Physiotherapeuten die bestmöglichen Vergütungssätze auszuhandeln. Dadurch bin ich speziell in das Thema Physiotherapie und Heilmittel eingestiegen, habe aber auch einen Blick über den Tellerrand in den Pflegebereich geworfen.

So eignete ich mir nach und nach das nötige Wissen an. Im Nachgang bin ich froh über diesen Umweg. Gesundheitswesen und Betriebswirtschaft haben tatsächlich mehr gemein, als es scheint. Bei beiden muss man genau hinsehen, analysieren und strategisch arbeiten. Von meinem erlernten Wissen profitiere ich noch heute.

Können Sie uns einen Einblick in Ihre derzeitigen Projekte bei ETL ADVISION geben?

Soldanski: Aktuell arbeite ich an zwei größeren Projekten. Eines davon betrifft die Fortführung der Eckdatenstudie Physiotherapie. Die neuen Daten, die wir erheben werden, vergleichen wir mit den Daten aus der vorherigen Studie und schauen, wie sich der Physiotherapiemarkt entwickelt hat und welche Trends erkennbar sind. Zusätzlich bekommen die Einrichtungen einen „Werkzeugkoffer“ mit Maßnahmen an die Hand, um Herausforderungen zu meistern oder negative Prognosen möglichst im Vorfeld abzuwenden. Das zweite Projekt dreht sich um die 360 Grad-Beratung im Bereich Heilmittel, die alle Leistungserbringer umfasst. Wir beraten Einrichtungen umfassend in den Bereichen Steuern, Strategie, Wirtschaft und Recht – von der Gründung bis zur Übergabe.

Welches Ziel verfolgen Sie als Berater beziehungsweise mit den beiden Projekten?

Soldanski: Das Ziel ist, jeweils den Einrichtungsinhabern zu vermitteln, dass sie sich stärker als Unternehmer verstehen sollten, um ihr Unternehmen erfolgreich zu führen und weiterzuentwickeln. Es geht also mehr um die Arbeit am eigenen Unternehmen als im Unternehmen. Die Bedeutung der Arbeit am Unternehmen ist in vielen Einrichtungen noch nicht gänzlich angekommen. Mein Antrieb: Den Einrichtungen zu vermitteln, welche Auswirkungen entstehen, wenn sie die Arbeit am Unternehmen vernachlässigen, denn das bleibt nicht ohne Folgen für die Arbeit im Unternehmen. Das Gesamtverständnis – auch aus wirtschaftlicher Sicht – muss hier geschärft werden.

Was sind die wichtigsten Bedürfnisse der Branche, die Sie bei Vor-Ort-Besuchen wahrnehmen?

Soldanski: Die Heilmittelbranche sieht sich mit einem akuten Fachkräftemangel konfrontiert und viele Einrichtungen suchen dringend neues Personal oder einen Nachfolger – manchmal auch beides. Oft stellt sich die Frage, wie die Inhaber neben der Patientenbehandlung die Masse an administrativen Aufgaben schaffen sollen. Zudem treiben sie Sorgen um den Fortbestand der Praxis um. Die Inhaber sind nicht immer zuversichtlich, wenn es um ihre zukünftige Situation geht.

Mit Herz und Expertise bin ich dann Zuhörer, Berater und Problemlöser. Das ist nicht immer ganz einfach. Aber ich finde es sehr spannend und Spaß daran habe, Strategien und Lösungen zu entwickeln. Sind die Bedürfnisse erkannt und die Lösungsstrategie vorhanden, geht es für mich und mein Team an die eigentliche Arbeit: die Umsetzung. Für einige Veränderungen müssen die Einrichtungsinhaber motiviert werden. Es bedarf Mut, Neues zu wagen und sich von bisherigen Strukturen und Prozessen zu lösen. Erweist sich der eingeschlagene Weg als erfolgreich, blicken die Betreiber auch wieder optimistischer in die Zukunft.

Wie nutzen Sie die Informationen aus den Vor-Ort-Gesprächen, um Produkte mit Mehrwert für die Heilmittelbranche und Steuerberater abzuleiten?

Soldanski: Aus den Vor-Ort-Gesprächen nehme ich eine Fülle von Informationen mit. In der anschließenden intensiven Nachbereitung kristallisieren sich Themen heraus, die die gesamte Heilmittelbranche betreffen könnten. Diese bereite ich strategisch auf und leite daraus Produkte ab, die einen Mehrwert für die Branche und unsere Steuerberater bieten. Ich sehe mich hier auch als Dienstleister für unsere Steuerberater und Mandanten. Ich unterstützte und berate sie und beantworte ihre Fragen fachlich.

Abschließend ein Blick in die Zukunft. Welchen Themen wird die Branche Ihrer Meinung nach in Zukunft besondere Aufmerksamkeit schenken?

Soldanski: Die Digitalisierung wird ein bedeutendes Thema sein, insbesondere hinsichtlich der bevorstehenden verpflichtenden Anbindung an die Telematikinfrastruktur. Einerseits mit Blick auf den aktuellen Stand, andererseits auf die Entwicklung und den Ausbau. Was muss eine neue Praxis beachten, wie sollte sie ausgestattet sein, welche technischen und digitalen Hilfsmittel können den Ablauf erleichtern? All das sind Fragen, die wir in der Beratung, aber auch in Leitfäden stetig aktualisieren werden.

Mitunter stellt sich dann auch die Frage der Akzeptanz und Transparenz beim Personal. Es gibt schließlich nicht nur die technische Seite. Als Betreiber einer Einrichtung muss ich das Personal abholen und zeigen, dass die Digitalisierung auch Chancen bietet. Hier fließen die Personalführung und auch die Möglichkeiten, die Mitarbeiterbindung hat, mit ein. Wir stellen dann Angebote rund um diese Themen zur Verfügung.

Insgesamt zeigen wir den Einrichtungen anhand einer Stärken-Schwächen-Analyse, wo in allen Bereichen noch Defizite bestehen, an denen gearbeitet werden muss und welche Punkte schon sehr gut funktionieren. Und wir werden unsere ausgearbeiteten Konzepte bewerten und schauen, wo wir nachsteuern müssen.

Weitere ETL-Expertenportraits finden Sie hier!

 

 

 

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