ETL ADVISION und TT-DIGI veröffentlichen „2. Eckdatenstudie Physiotherapie“
Überalterung der Gesellschaft und damit steigende Ausgaben im Gesundheitsbereich sind zwei wesentliche Gründe, warum die Physiotherapiebranche immer stärker in den Fokus der Öffentlichkeit, rückt. Und auch Investoren und Kapitalanleger zeigen ein immer größer werdendes Interesse an der Physiotherapiebranche. Sie suchen nach belastbaren Daten und betriebswirtschaftlichen Kennzahlen zur Branche und deren Entwicklung.
Eckdaten zur Situation der deutschen Physiotherapieeinrichtungen
Mit der von ETL ADVISION und TT-DIGI veröffentlichten 1. Eckdatenstudie Physiotherapie 2023 wurde Betreibern, Industrie & Investoren erstmals ein verlässliches Zahlenwerk an die Hand gegeben, welches die wichtigsten betriebswirtschaftlichen Zahlen, Daten und Fakten über den Physiotherapiemarkt ermittelt. Die Studie wurde ein großer Erfolg und ETL ADVISION und der Verlag für Prävention & Gesundheit beschlossen, das Projekt jährlich zu wiederholen, um Entwicklungen besser abschätzen zu können.
So wurde Ende September 2024 die “2. Eckdatenstudie Physiotherapie“ veröffentlicht. Mit einer Vielzahl von Zahlen, Daten und Fakten werden in diesem Jahr die Trends und Tendenzen in der Physiotherapiebranche aufzeigt.
Mehr Investitionen in Marketingmaßnahmen in 2024
Fast 50 Prozent der befragten Einrichtungen bezeichnen ihre wirtschaftliche Situation als sehr gut oder gut, nur 15 Prozent als schlecht oder eher schlecht. Im Durchschnitt erzielten die an der Umfrage teilgenommenen Praxen im Jahr 2023 einen Jahresumsatz von 267.000 Euro (242.000 Euro in 2022).
Dass die wirtschaftliche Lage der Branche gut ist, zeigt sich auch in den geplanten und getätigten Investitionen. Von den befragten Physiotherapiepraxen gaben 69,0 Prozent an (50,6 Prozent in 2022), im Jahr 2023 Investitionen in ihrem Unternehmen getätigt zu haben. Hochgerechnet auf 50.333 Praxen ergibt sich im Jahr 2023 ein Gesamtinvestitionsvolumen von über 390 Millionen Euro. Und auch für 2024 wurden Investitionen in vergleichbarer Höhe geplant, vor allem in Therapie- und Trainingsgeräte, die Ausstattung Praxisräumlichkeiten sowie Hard- und Software. Deutlich weniger Mittel werden für den Selbstzahlerbereich ausgegeben. Dafür wollen im Jahr 2024 fast 23 Prozent der Einrichtungen in Marketingmaßnahmen investieren. Mit nur rund acht Prozent der Praxen lag diese Position im Vorjahr noch an letzter Stelle. Die Investitionen werden dabei von den meisten Einrichtungen (81,0 Prozent) aus dem Eigenkapital getätigt, nur 18 Prozent wollen zusätzlich ein Darlehen in Anspruch nehmen.
Neben der wirtschaftlichen Lage und den Investitionen betrachtet die Eckdatenstudie allgemeine Zahlen zur Rechtsform, zur genutzten Immobilie sowie zum Selbstzahlerbereich und den darin angebotenen Leistungen.
Personalknappheit spitzt sich zu
Einen detaillierten Einblick gibt es hinsichtlich der Mitarbeitenden, der Personalaufstellung und der Gehaltsstrukturen. Hier wird deutlich, dass sich die angespannte Personalsituation weiter zugespitzt hat. 73 Prozent der befragten Einrichtungen geben an, dass sie offene Stellen haben (57,6 Prozent im Vorjahr). Bei der Personalsuche setzen fast 80 Prozent der Praxen auf die „Mund-zu-Mund-Werbung“, etwa zwei Drittel auf die eigene Homepage und um die 40 Prozent auf die einschlägigen Seiten zum Stellenmarkt im Internet, das Jobcenter oder die Printmedien. Noch ausgeprägter als im Vorjahr sind die Bemühungen, Mitarbeitende mit verschiedenen Benefits an das Unternehmen zu binden. Mit über 80 Prozent liegen hier die Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten an erster Stelle.
Digitalisierungsgrad nimmt zu
Auch beim Thema Digitalisierung geht es voran. Während im Vorjahr gerade einmal 29 Prozent der Praxen einen Ausbau zumindest teilweise planten, ist dies nunmehr mit 58 Prozent bereits bei einer deutlichen Mehrheit der Fall. Dennoch bleibt die Digitalisierung das Problemkind der Praxen. Das zeigt sich insbesondere bei der Telematikinfrastruktur. Bis Ende 2024 werden voraussichtlich gerade einmal 16 Prozent einen Anschluss eingerichtet haben.
Über die Studie
Die 2. Eckdatenstudie Physiotherapie ist ein praxisorientierter Leitfaden zur Unterstützung und Orientierung für Investitionsvorhaben in den Physiotherapiepraxen. Sie basiert auf den vom Marktforschungs-Institut Würtenberger (FIW) im Zeitraum April und Mai 2024 geführten Telefoninterviews mit 500 Physiotherapien in Deutschland, die aus der Grundgesamtheit von 31.478 Unternehmensdaten ermittelt wurden. Auf die Darstellung der Physiotherapieeinrichtungen in Deutschland folgen Zahlen, Daten, Fakten zu weiteren Schwerpunktthemen aus denen sich direkt Möglichkeiten ableiten lassen, die Physiotherapiepraxen wirtschaftlich zukunftssicher aufzustellen. Die Studie wird auch in den kommenden Jahren fortgeführt, um Entwicklungen und Trends sichtbar zu machen und Trends aufzuzeigen.